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Spielfilme

Schlösser und Katen
DDR-Spielfilm des DEFA-Studios für Spielfilme Potsdam-Babelsberg in zwei Teilen, 1957.
Regie: Kurt Maetzig, Drehbuch: Kuba (Kurt Bartel), Kurt Maetzig, Kamera: Otto Merz, Musik: Wilhelm Neef, Szenenbild: Alfred Hirschmeier.
Darsteller: Raimund Schelcher (Krummer Anton), Erika Dunkelmann (Marthe), Karla Runkehl (Annegret), Erwin Geschonneck (Bröker), Harry Hindemith (Kalle) u.a.
35 mm, Länge 5567 m, SW; Anlaufdatum: 8.2.1957.
Panorama der Entwicklung eines kleinen mecklenburgischen Dorfes ab 1945 über ein Jahrzehnt hinweg, fokussiert durch die Konflikte des Knechtes Anton, seiner Frau Martha und der Tochter Annegret. Ihre Abhängigkeit von den Besitzenden im Dorf - dem Grafen, den Großbauern - wird formell durch die Bodenreform aufgehoben, jedoch individuell nur schwer und langwierig gelöst. Der Druck der "neuen Verhältnisse" in Gestalt dogmatischer Funktionäre bringen die Bauern des Dorfes schließlich in Not, aus der sie - nach dem Verständnis des Films - am Ende nur demokratische Gemeinschaftlichkeit wirklich befreien kann.
Im zweiten Teil des Films wird die zwangsweise Kollektivierung der Landwirtschaft als eine der Ursachen des 17. Juni 1953 in - für damalige DDR-Verhältnisse bemerkenswerter - Offenheit und mit historischer Differenzierung dargestellt.
Kino-Verleih: Progress Film-Verleih Berlin; Video-Kassetten über Firma Icestorm Entertainment GmbH käuflich zu erwerben


Flucht nach Berlin
BRD/Schweiz 1961; Buch, Regie und Produktion: Will Tremper, Kamera: Günter Haase, Gerard Bonin, Musik: Peter Thomas.
Darsteller: Christian Doermer, Susanne Korda, Narziß Sokatscheff, Charlotte Walter, Gerda Blisse
35mm, 104 min., SW; Uraufführung: 17. 3. 1961.
Einzelschicksale in der DDR-Provinz Anfang der 50er Jahre, zusammengeführt und zusammengehalten durch ein junges Liebespaar und durch die publikumswirksame "Action" einer dramatischen Flucht aus der Ostzone nach Westberlin. In der filmischen Skizzierung der Ursachen für die Flucht werden Motive und kleinteilige widerständische Aktionen sichtbar, die auch für die Ereignisse des 17. Juni 1953 gelten.
Video derzeit nicht im Handel, aber über gute Videotheken ausleihbar


Auf der Suche nach Gatt
Zweiteiliger Fernsehfilm des DDR-Fernsehens DDR; Buch und Regie: Helmut Schiemann (nach dem Roman von Erik Neutsch), Kamera: Winfried Kleist, Szenenbild: Klaus Poppitz, Musik: Peter Gotthardt.
Darsteller: Dieter Mann (Gatt), Barbara Dittus (Ruth, seine Frau), Horst Drinda (Weissbecher), Joachim Siebenschuh (Maisgut), Wolfgang Dehler (Koslowski), Horst Schulze (Dr. Schneider), Margarete Taudte (Frau Schneider) u.a.
Farbe, Teil 1: 94 min., Teil 2: 76 min.; Erstsendung: Teil 1 am 18.01.1976, Teil 2 am 20.01.1976 im Fernsehen der DDR, jeweils 1. Programm
Breitangelegter "Entwicklungsroman": die Entwicklung Eberhard Gatts vom Bergarbeiter eines Mansfeldischen Kupferschachtes zum tüchtigen Redakteur und Journalisten einer Parteizeitung. Gatt durchlebt dabei mancherlei persönliche Konflikte - vor allem mit seiner Frau Ruth und seinem Zeitungschef - und gesellschaftliche Irritationen, darunter auch die "Unruhen", die er am 17. Juni 1953 "beobachtet".
Das Sendeband ist im Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) in Potsdam-Babelsberg archiviert.


Die Plebejer proben den Aufstand
Theaterstück von Günter Grass; Fernsehaufzeichnung der Aufführung des Schillertheaters Berlin durch den SFB; Regie: Hans Lietzau, Kamera: Willi Kuhle, Szenenbild: Helmut Koniarsky.
Darsteller: Rolf Henniger, Klaus Schwarzkopf, Ruth Hausmeister, Knut Hinze u.a.
130 min., Ausstrahlung: ARD 1970
In einem Ostberliner Schauspieltheater probiert "der Chef", ein berühmter Theaterkünstler (gemeint ist Bertolt Brecht), die Shakespeare-Tragödie "Coriolan", auch am 17. Juni 1953. In die Probe dringen streikende Ostberliner Arbeiter ein und fordern von dem Künstler, daß er sich auf die Seite der streikenden Arbeiter stellt und ihre Forderungen nach Änderungen des gesellschaftlichen Systems der DDR mitträgt. Aber "der Chef" verhält sich opportunistisch.
Das seinerzeit vieldiskutierte Theaterstück adaptiert in freier Form die Haltung Bertolt Brechts zu den Vorgängen des 17. Junis 1953 und bezieht die Ereignisse "auf der Straße" mit ein.
Video über ARD-Service


Liebesau - Die andere Heimat
Vierteiliger Fernsehfilm des ZDF; Buch: Peter Steinbach, Regie: Wolfgang Panzer, Kamera: Edwin Horak, Szenenbild: Hans-Jürgen deponte, Musik: Filippo Trecca.
Darsteller: Martin Wuttke (Schorsch Schönstein), Nadja Engel (Gerlinde Schönstein), Friederike Kempter (Greti), Michael Wiesner (Karli), Helga Göring (Tante Hulda), Hilmar Eichhorn (Fechner), Herbert Köfer (Opa Schönstein), Alexander Beyer (Lehrer Rottmann) u.a.
Je Teil 90 min., Farbe; Erstsendung von Teil 1 am 2.4. 2002 im ZDF
Fiktionale Chronik eines mitteldeutschen Dorfes über vier Jahrzehnte hinweg, von 1953 bis zur Wende als vierteilige Fernsehserie. Familien- und Nachbarschaftsgeschichten mit Liebe und Leid, Hochzeit, Geburt und Tod, Karriere und Neid entlang der gesellschaftlichen Konflikte und sozialen Spannungsfelder, die von der DDR als Ganzes in den kleinen Kosmos eines Dorfes abstrahlten.
Der erste Teil spielt am Vorabend des 17. Juni und gewinnt seine Brisanz durch die - dramaturgisch interessante - Exposition: ein vormals "in den Westen" geflüchteter Bauer kehrt in sein Dorf zurück und wirkt als sonderbarer Motor für Veränderungen seiner Mitmenschen, insbesondere seiner Familie. Der 17. Juni 1953 wird in der "verrückten" Einzelaktion des Sonderlings und in den Reaktionen der Dorfleute darauf sichtbar, die bedrohliche Einfahrt zweier sowjetischer Panzer setzt das übergreifende Signal, das zugleich als Symbol gesamtnationaler Prägung angelegt ist.
Die Teile 2 bis 4 folgen der Chronologie bis 1989/90, sie greifen jedoch nicht auf den 17. Juni 1953 (Teil 1) zurück.
Kauf-Videos in Vorbereitung



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