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Kurt Heinrich
7.4.1909 - 19.6.1953
gest. gegen 23.00 Uhr in seiner Wohnung
Kurt Heinrich wird am Morgen des 20. Juni 1953 in seiner Wohnung mit einer tödlichen Schussverletzung aufgefunden.
Ein VP-Meister meldet, die Ermittlungen der Mordkommission hätten ergeben, dass der am 7. April 1909 in Berlin geborene Arbeiter Kurt Heinrich in der Nacht vom 19. zum 20. Juni, gegen 23.00 Uhr, durch einen Querschläger, der von der Straße her in sein Küchenfenster drang, getötet wurde. (1) Die West-Berliner Zeitung "Der Kurier" berichtet am 26. Juni unter der Überschrift: "Ost-Berliner von Streife erschossen", dass die Volkspolizei während der Sperrzeiten auch auf erleuchtete Fenster feuern würde: "Der 41jährige Kurt Heinrich aus der Landwehrstraße 36 im ostsektoralen Bezirk Mitte ist, wie erst jetzt bekannt wird, am Abend des 19. Juni am Fenster seiner im dritten Stock gelegenen Wohnung von einer Streife erschossen worden. Der Zwischenfall ereignete sich während der Sperrzeit etwa um 23.00 Uhr. Die Streife legte den Ausnahmezustand offenbar so aus, dass die Fenster zur Straßenfront nicht beleuchtet sein dürften. Sie gab zahlreiche Schüsse auf die Häuser in der Landwehrstraße ab. Heinrich, der Vater von vier Kindern ist, wurde am Kopf getroffen und war sofort tot."
Wer Kurt Heinrich war und wie er wirklich gestorben ist, konnte bis heute nicht genauer geklärt werden.
Er wurde auf dem Immanuel-Friedhof in Berlin-Weißensee beigesetzt.
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Lagebericht Nr. 171 des Operativstabs PdVP Berlin vom 20./21.6.1953, in: PHS/Polpräs. Berlin, PdVP/Stab Operativ/Rapporte, 15.-30.6.1953, Nr. 8012. |
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