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Richard Kugler
20.11.1927 - 19.6.1953
gest. im Krankenhaus in der Dimitroffstraße
Richard Kugler wird am 20. November 1927 als Sohn eines Dachdeckermeisters in Berlin-Weißensee geboren. Er lernt und arbeitet im Handwerksbetrieb seines Vaters, der kurz vor dem ersten Weltkrieg in Weißensee gegründet wurde. In der DDR von 1953 geht es den privaten Handwerkern schlecht, sie haben hohe Abgaben zu leisten und bekommen keine staatlichen Aufträge. Zusammen mit seinem 77jährigen Vater flickt er für ein Taschengeld die Dächer und Rinnen der näheren Umgebung. Die aussichtslose wirtschaftliche Lage mag für den jungen Mann ein Grund gewesen sein, am 17. Juni mit auf die Straße zu gehen.
Das Wenige, das wir über seinen Tod wissen, ist einer Meldung der "Berliner Morgenpost" vom 26. Juni 1953 zu entnehmen: "Ein weiteres Ost-Berliner Opfer des Juni-Aufstandes ist jetzt bekannt geworden. Der 16jährige Hardy Kugler aus der Großen Seestraße in Weißensee wurde am 17. Juni von 'Volkspolizisten' beschossen, als er mit einigen Freunden einem Demonstrationszug folgte. Eine Kugel traf den Jungen in die Luftröhre und blieb in der Lunge stecken." (1) Am 19. Juni stirbt er in einem Krankenhaus in der Ost-Berliner Dimitroffstraße an seinen Schussverletzungen und wird in Weißensee beigesetzt.
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Berliner Morgenpost, 26.6.1953. |
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