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Erich Nast
25.11.1912 - 19.6.1953
gest. gegen 1.00 Uhr in seiner Wohnung
Erich Nast wird am 25.November 1912 geboren. Er lebt in Ost-Berlin, ist Gärtner, verheiratet und hat eine Tochter, als er am 19. Juni 1953 während der sogenannten "Sperrstunde" des Ausnahmezustandes in seiner Wohnung in der Barnimstraße durch einen Schuss von der Straße tödlich verletzt wird.
Im Lagebericht des Präsidiums der Ost- Berliner Volkspolizei vom 19.6.1953 finden sich zwei mit dem Ereignis korrespondierende Eintragungen: Um 00.45 Uhr meldet ein Abschnittsbevollmächtigter den Gebrauch seiner Schusswaffe: "Warnschuss auf einen Balkon abgegeben, da sich dort Leute aufhielten"; um 00.50 Uhr meldet ein Hauptwachtmeister, dass im Krankenhaus Friedrichshain eine männliche Leiche mit einer Schussverletzung eingeliefert worden sei, wobei es sich um den Erich Nast handle, "der in seiner im ersten Stock gelegenen Wohnung erschossen aufgefunden" worden sei. (1) Ob der so genannte "Warnschuss" auf den Balkon Erich Nast getroffen hat oder der erste Eintrag nur ein Beleg dafür ist, wie die Einhaltung der Sperrstunde von der Volkspolizei durchgesetzt wurde, muss dahingestellt bleiben.
Erich Nast wird 1953 auf dem St. Georgen-Friedhof in Ost-Berlin beigesetzt; am 12. November 2002 wird sein Grab auf den Friedhof in der Seestrasse verlegt, wo er einen Gedenkstein bei den anderen Todesopfern des 17. Juni erhält.
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Lagebericht Nr. 170 des Operativstabes PdVP vom 19. bis 20.6.1953, 07.00 bis 07.00 Uhr, Berlin, den 20. Juni 1953, in: PHS/Polpräs. Berlin, PdVP/Stab Operativ/Rapporte, 15.-30.6.1953, Nr. 8012. |
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