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A k t e n n o t i z
zur Frage des Interviews des Justizministers Max Fechner
im "Neuen Deutschland"
Das betreffende Interview wurde durch einen Mitarbeiter des Presseamtes beim Ministerpräsidenten herbeigeführt, und die dabei gestellten Fragen wurden in der von Minister Fechner beantworteten Form an diesen Mitarbeiter zurückgegeben.
Die Redaktion des "Neuen Deutschland" hatte sich - wie der betreffende Mitarbeiter versicherte - die unbedingte Aushändigung des Interviews für die Ausgabe vom 30.6. erbeten. Daraufhin hat der betreffende Genosse Mitarbeiter nach Überarbeitung des vom Minister Fechner vorliegenden Manuskriptes (gemeinsam mit einem Vertreter vom "Neuen Deutschland") eine Kopie des betreffenden Manuskriptes diesem Vertreter zur Verfügung gestellt, noch bevor die Durchsicht und die Freigabe durch den Leiter des Presseamtes erfolgt war.
Bei der späteren Durchsicht dieses Manuskriptes machten sich noch wichtige Korrekturen erforderlich, auf welche der Genosse Beyling den Genossen Heinz Friedrich unverzüglich in einem Telefongespräch hinwies. Gelegentlich dieses Telefongesprächs wurde auch bereits davon gesprochen, daß das Manuskript bereits für die Republikausgabe des "ND" gesetzt sei. Dabei wurde Gen. Friedrich darauf hingewiesen, daß die erforderlich gewordenen Korrekturen so bedeutend seien, daß man sie unbedingt sofort berücksichtigen müßte. Um jeden Zeitverlust zu ersparen, wurde ein verantwortlicher Mitarbeiter des Presseamtes zum Genossen Friedrich geschickt, der die vom Genossen Beyling vorgenommenen Korrekturen gleichfalls als erforderlich und notwendig zugab und von sich aus alles entsprechende veranlassen wollte.
30.6.53
Be/br. (gez.) Unterschrift
[Quelle: SAPMO-BArch, NY 4090/435, Bl. 141.]
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