August 1952 - Teil 1
01. August (Freitag)
Die Bundesrepublik und die DDR erweitern den innerdeutschen Handel auf der Grundlage des Abkommens vom 5. Mai 1952. Aufgrund der verschärften Abriegelungsmaßnahmen an der deutsch-deutschen Grenze Ende Mai und im Juni waren die Gespräche darüber zeitweise eingestellt worden.
07. August (Donnerstag)
Der DDR-Ministerrat ordnet die Gründung der "Gesellschaft für Sport und Technik" (GST) zur vormilitärischen Ausbildung an. In ihrer ersten Satzung wird das eigentliche Ziel, die paramilitärische Ausbildung von Jugendlichen für den bewaffneten Dienst, noch mit "der Stärkung der volksdemokratischen Grundlagen der Staatsmacht" umschrieben.
Darüber hinaus wird an diesem Tag das "Staatliche Komitee für Filmwesen" in der DDR gebildet. Der Filmkunst komme beim Aufbau des Sozialismus eine "besondere Bedeutung zu", so der Ministerrat bei seinem Beschluss.
09. August (Samstag)
Im so genannten "Kaiser-Prozess" gegen Mitglieder der "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" werden ein Todesurteil, eine lebenslange Zuchthausstrafe und weitere langjährige Haftstrafen verhängt.
Mitschnitt des DDR-Rundfunkberichtes über den Schauprozess gegen Wolfgang Kaiser, RIAS, 12.8.1952
08. August (Freitag)
Die Londoner Schuldenkonferenz beschließt, dass die Bundesrepublik unter günstigen Konditionen die Auslandsschulden des untergegangenen Deutschen Reiches in Höhe von 6 Milliarden DM übernimmt. Daraus leitet die Bundesregierung später unter anderem ihr Recht auf den deutschen Alleinvertretungsanspruch ab.
13. August (Mittwoch)
Die SED-Führung veranlasst, dass auf Bürger, deren Ehepartner in der Bundesrepublik
oder Westberlin leben, Druck ausgeübt wird, sich scheiden zu lassen.
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