August 1953 - Teil 1
Am 4. August geht die Sowjetunion in einer Note auf den Vorschlag der drei Westmächte vom 15. Juli 1953 ein, eine Außenministerkonferenz der Vier Mächte über das Deutschlandproblem einzuberufen und erklärt ihre Bereitschaft daran teilzunehmen, schlägt jedoch als Reaktion auf das Waffenstillstandsabkommen in Korea (27. Juli) überraschend die Hinzuziehung der Volksrepublik China vor. - In einer weiteren Note vom 15. August wandelt sie ihren Vorschlag in die Abhaltung einer internationalen Friedenskonferenz "aller interessierten Staaten" binnen sechs Monaten um, an deren Vorbereitung beide deutsche Staaten beteiligt werden sollten. Freien Wahlen in Deutschland solle zunächst die Bildung einer provisorischen gesamtdeutschen Regierung vorgeschaltet werden.
Die Vereinigten Staaten schlagen am Ende des Monats als praktische Maßnahme die Aufhebung des Interzonenpasszwanges zwischen beiden deutschen Staaten vor.
Der amerikanische Hohe Kommissar James B. Conant über die Aufhebung des Interzonenpasszwanges (RIAS), 27.8.1953
In der Presse und im Rundfunk der DDR wird in großer Aufmachung und in Sondersendungen über die Ankunft Wilhelm Piecks in Ost-Berlin berichtet. Über seinen mehrmonatigen Kuraufenthalt in der Sowjetunion gab es immer wieder Gerüchte. Die Staatssicherheit registrierte Spekulationen über seine Hinrichtung oder seinen Tod bei seiner Flucht in die Schweiz. Besonders während des 17. Juni wurde in den Streikversammlungen immer wieder nach dem Verbleib des Staatspräsidenten gefragt. Die SED-Führung hatte deshalb eine kleine SED-Delegation und ein Kamerateam des DEFA-Augenzeugen in die Sowjetunion geschickt, um die Gerüchte zu zerstreuen.
Ankunft Wilhelm Piecks aus der Sowjetunion (DDR-Rundfunk), 1.8.1953
Spitze Töne - "Pinsel und Schnorchel" (EXTRA!): Zur Rückkehr Wilhelm Piecks, 7.8.1953 (RIAS Berlin)
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Flucht in den Westen:
August 1953: 14.682 Flüchtlinge
LPG-Gründungen:
August 1953: 4.804 LPG
 Streikberichte der HVDVP
Spitze Töne - Pinsel und Schnorchel
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