Oktober 1952 - Teil 1
02. Oktober (Donnerstag)
Die DDR-Volkskammer erlässt auf ihrer 27. Volkskammersitzung ein neues Gerichtsverfassungsgesetz, eine neue Strafprozessordnung, ein Gesetz "zum Schutze des staatlichen und genossenschaftlichen Eigentums" und ein Gesetz, das die staatsbürgerlichen Rechte von ehemaligen Offizieren der Wehrmacht und früheren Mitgliedern der NSDAP wieder voll herstellt. Damit sind die Grundlagen für eine "sozialistische Rechtssprechung" gelegt.
Gesetzesblatt 11.10.1952
Annahme des neuen Gerichtsverfassungsgesetzes, DDR-Rundfunk, 2.10.1952
Übertragung der Annahme der Gesetze durch die Volkskammer, DDR-Rundfunk, 2.10.1952
Die Bundesrepublik entsendet einen Ständigen Beobachter zu den Vereinten Nationen nach New York. Während die Bundesrepublik mit der Unterstützung der Westmächte mehr und mehr auf dem internationalen diplomatischen Parkett in Erscheinung tritt, beschränken sich die diplomatischen Aktivitäten der DDR auf das "sozialistische Lager".
03. Oktober (Freitag)
Der DDR-Ministerrat ruft zur schnellen und verlustlosen Einbringung der Hackfrüchte auf. Es wird der Einsatz von Erntebrigaden gefordert. Im Land gibt es zudem empfindliche Versorgungslücken. Der RIAS berichtet darüber. Von Seiten der DDR wird behauptet, dass der Sender Falschmeldungen verbreiten würde.
"Berlin spricht zur Zone Nr. 811", RIAS, 3.10.1952
04. Oktober (Samstag)
Die Bundesregierung kündigt die Bildung eines Bundesverteidigungsministeriums an.
05. Oktober (Sonntag)
In Moskau beginnt der XIX. Parteitag der KPdSU. Er dauert zehn Tage und ist der erste Parteitag der KPdSU seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Untergang des Kapitalismus wird prophezeit.
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