Oktober 1952 - Teil 2

Der 3. Jahrestag der Gründung der DDR wird mit einem Staatsakt und Demonstrationen nach sowjetischem Vorbild gefeiert. Aus Moskau ist eine Regierungsdelegation zu den Feierlichkeiten angereist.

Das Ministerium des Innern führt bei der KVP militärische Dienstgrade ein. Zugleich gilt eine neue Uniformvorschrift (olivbraune Uniformen). Zuvor waren Armeekorps als "Territoriale Verwaltungen" gebildet worden. Die KVP ist damit faktisch eine Armee.

10. Oktober (Freitag)

Eine SED-Delegation reist unter Leitung Wilhelm Piecks zum XIX. Parteitag der KPdSU nach Moskau.

15. Oktober (Mittwoch)

Der DDR-Ministerrat verabschiedet die "Verordnung über die Regelung von Geschenksendungen aus dem Ausland, Westdeutschland und Berlin". Für Kaffee, Schokolade und Kakao werden je 250 Gramm als Höchstgrenze festgelegt sowie für Tabakwaren 50 Gramm. Bei Überschreitung dieser Höchstgrenzen werden die Geschenksendungen entschädigungslos eingezogen.

Das Sekretariat des ZK der SED beschließt die Gründung von Parteiorganisationen in allen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Nach der Gründung von Politischen Abteilungen in den MAS im August ist dies eine weitere Maßnahme zur Verstärkung des Kollektivierungsdrucks. Die Parteiorganisationen sollen "zum aktiven Element" bei der Entwicklung und Festigung der LPG werden.

In Ostberlin findet bis zum 18. Oktober der 6. Parteitag der Ost-CDU statt. Einen Tag später beginnt in Westberlin der zweitägige Parteitag der CDU/West. Der Parteitag der Ost-CDU gelobt "im Geiste christlicher Verantwortung alle (...) Kräfte einzusetzen im Kampf für Frieden, Einheit und Sozialismus." Der Parteitag der CDU in Westberlin bestätigt den Bundeskanzler Konrad Adenauer als 1. Vorsitzenden der CDU mit 302 von 307 Stimmen im Amt.

Bericht über den CDU-Parteitag in Westberlin, RIAS, 17.10.1952

		O-Ton (mp3)

Botschaft des 6. Parteitages der Ost-CDU in Ostberlin, DDR-Rundfunk, 18.10.1952

		O-Ton (mp3)

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