April 1952 - Teil 2
09. April (Mittwoch)
Die Sowjetunion stimmt in ihrer zweiten Note an die drei Westmächte freien Wahlen
in ganz Deutschland zu. Die Bedingung Moskaus lautet aber, dass die Wahlen nur unter
Vier-Mächte-Kontrolle und nicht unter der Aufsicht der Vereinten Nationen durchgeführt werden.
Die von der sowjetischen Besatzungsmacht herausgegebene "Tägliche Rundschau" gibt den Wortlaut
der neuen Note am 13. April wieder. (Stalin-Note)
16. April (Mittwoch)
Der S-Bahn-Verkehr in Westberlin, den die Deutsche Reichsbahn
der DDR absichert, wird immer wieder durch Buntmetalldiebstähle und Anschläge behindert.
Am 16. April berichtet die Wochenzeitung der Deutschen Reichsbahn "Fahrt Frei" über einen Prozess gegen "S-Bahn Saboteure."
Fahrt Frei, 16.4.1952
17. April (Donnerstag)
Der DDR-Ministerrat fordert
den Abschluss eines Friedensvertrages der vier Siegermächte über ganz Deutschland als Basis für
die Wiedervereinigung. Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen über die Westintegration der
Bundesrepublik im Rahmen des geplanten Deutschlandvertrages und die Bildung einer Europäischen
Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Die "Tägliche Rundschau" veröffentlicht die Forderung des
Ministerrates am 18. April.
Tägliche Rundschau vom 18.4.
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