September 1952 - Teil 2
10. September (Mittwoch)
In Westberlin findet der "Tag des Freien Europas" statt. Die Europa-Union und der Bund Europäischer Jugend lassen an fünf verschiedenen Plätzen in Westberlin Luftballons mit der Aufschrift "Freiheit für ganz Europa" fliegen. Solche Luftballonaktionen gehören mittlerweile zum Propagandaalltag im Kalten Krieg zwischen Ost und West.
Die Bundesrepublik unterzeichnet das Wiedergutmachungsabkommen mit Israel (Luxemburger Abkommen). Darin verpflichtet sie sich unter anderem zu Warenlieferungen und Dienstleistungen im Wert von 3 Milliarden DM als Globalentschädigung an Israel. Es werden noch zwölf weitere Wiedergutmachungsverträge zugunsten von NS-Opfern mit anderen europäischen Staaten abgeschlossen. Die DDR lehnt als "antifaschistischer" Staat die Wiedergutmachung für NS-Verbrechen grundsätzlich ab.
Wiedergutmachungsabkommen, 10.9.1952
11. September (Donnerstag)
Das ZK der SED beschließt verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die LPG. Dazu gehört unter anderem auch die Bewaffnung der LPG-Vorsitzenden mit Pistolen.
13. September (Samstag)
In Berlin beginnt eine zweitägige Konferenz der "Filmschaffenden". Während der Konferenz rügt das ZK-Mitglied Herman Axen scharf die Arbeit der DEFA (Deutsche Film Aktiengesellschaft): Er fordert eine Filmkunst, die fest mit der Weltanschauung der revolutionären Arbeiterklasse verbunden ist.
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