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Februar 1953 - Teil 4
Unter Bezugnahme auf die Verstärkung der bewaffneten DDR-Kräfte an der innerdeutschen Grenze sowie den Ausbau und die Aufrüstung der (kasernierten) Volkspolizei bittet Bundeskanzler Konrad Adenauer die Alliierte Hohe Kommission am 21. Februar, den Bereitschaftspolizeien der Länder und dem Bundesgrenzschutz den Erwerb moderner Waffen zu gestatten. Es geht um die Anschaffung leicht gepanzerter Fahrzeuge mit Kanonen, leichter und mittlerer Granatwerfer, schneller Sicherungsboote sowie Flugzeuge für die Überwachung des Luftraumes über der innerdeutschen Grenze.
Schreiben von Bundeskanzler Konrad Adenauer an den geschäftsführenden Vorsitzenden der Hohen Alliierten Kommission, James B. Conant, 21.2.1953
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In einem Brief warnt die Führung der evangelischen Kirche (EKD) die DDR-Regierung am 25. Februar vor einer nahenden Katastrophe. Die EKD-Führung hat dabei weniger die wirtschaftlichen Probleme vor Augen als vielmehr die Folgen der Zwangskollektivierung und des Drucks auf die privaten Handwerker und Händler. Die Fluchtzahlen signalisierten die große Unzufriedenheit und Verzweiflung: "Es muss weit gekommen sein", so die EKD-Spitze an den Ministerpräsidenten Otto Grotewohl, "wenn der Bauer Haus und Hof und der Gewerbetreibende seinen Betrieb verlässt, um in eine ungewisse Zukunft zugehen. (...) Wir bitten immer wieder, dass niemand unüberlegt flüchten, sondern nach Möglichkeit ausharren möchte. Umso mehr aber und umso nachdrücklicher ergeht unsere Bitte an die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik: Seid menschlich und barmherzig! Seht die Not, die zu einer Katastrophe von größtem Ausmaß zu führen droht! Denkt daran, dass nur innerlich ungebrochene Menschen starke und zuverlässige Glieder einer Volksgemeinschaft sein können! Trefft Maßnahmen, die dieser Not ein Ende machen!" Otto Grotewohl und mit ihm die SED-Führung reagieren auf dieses Schreiben der EKD verärgert. Der Druck auf die Kirche verstärkt sich nun noch mehr.
"Warum er seinen Hof verlassen mußte. Ein Bauer aus der Sowjetzone schildert die Gründe für seine Flucht"
Pinsel und Schnorchel auf dem Lande (RIAS Berlin)
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