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März 1953 - Teil 2

Am 6. März verbreitet die sowjetische Nachrichtenagentur TASS die Mitteilung der Partei- und Staatsführung der UdSSR, dass Stalin am Tag zuvor, dem 5. März, um 21.50 Uhr Moskauer Zeit nach schwerer Krankheit verschieden sei: "Das Herz des Kampfgefährten und genialen Fortsetzers der Sache Lenins, des weisen Führers und Lehrers der Kommunistischen Partei und des Sowjetvolkes, Josef Wissarionowitsch Stalin, hat aufgehört zu schlagen."

Dichter in Ost und West widmen dem neben Adolf Hitler größten Massenmörder des 20. Jahrhunderts verehrende Gedichte, so auch Johannes R. Becher.

In der DDR wird "Landestrauer" angeordnet. Das SED-Zentralkomitee telegrafiert nach Moskau, dass das Lebenswerk Stalins "auf Jahrhunderte die Entwicklung des Weltgeschehens beeinflussen" werde. Die SED werde "der siegreichen Lehre J. W. Stalins stets die Treue" wahren. Zur "Ehre und zum Ruhme des großen Stalin" werden Büsten hergestellt sowie Betriebe und Institute umbenannt. Am 17. März beschließt das SED-Zentralkomitee, dass die erste "sozialistische Stadt" der DDR - das Wohngebiet des Eisenhüttenkombinates-Ost (EKO) - im Mai 1953 nach dem verstorbenen Diktator umbenannt werden soll - in "Stalinstadt".

Bekanntmachung über den Tod Stalins, 6.3.1953 (DDR-Rundfunk)

Mp3-File O-Ton (mp3)

"Weil Stalin gestorben ist, bin ich in die Partei eingetreten", 7.3.1953

Mp3-File O-Ton (mp3)

Die Nachfolger Stalins, der Ministerrats-Vorsitzende Georgij M. Malenkow, Innenminister Lawrentij P. Berija, und Nikita S. Chruschtschow, der spätere 1. Sekretär der KPdSU sorgen recht bald für Irritationen nicht nur bei der SED-Führung, sondern auch im Westen.

Am 9. März unterbreitet Malenkow dem Westen ein "Friedensangebot", das von manchen als Fortsetzung der bisherigen Propaganda, von anderen aber als Ausstrecken eines neuen "Friedensfühlers" und möglicher Beginn einer neuen Politik gedeutet wird: "Auf dem Gebiete der Aussenpolitik", so Malenkow, "ist es unser Hauptanliegen, es nicht zu einem neuen Krieg kommen zu lassen und mit allen Ländern in Frieden zu leben." - US-Präsident Eisenhower erklärt im Gegenzug auf einer Pressekonferenz in Washington, dass die Vereinigten Staaten bereit seien, der Sowjetunion mindestens auf halbem Wege entgegenzukommen, um der Welt den Frieden zu bringen.

Rede des sowjetischen Ministerrats-Vorsitzenden Georgij M. Malenkow, 9.3.1953

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