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21. Juni 1953 (Sonntag) - Teil 1

Im "Neuen Deutschland" stellt sich Erich Loest mit seiner Beschreibung, wie der Faschismus versuchte, die Straßen von Berlin in seine Gewalt zu bekommen, in die Reihe namhafter Persönlichkeiten von Wissenschaft und Kunst, die den Volksaufstand verurteilen: "Wer noch den geringsten Zweifel hegte, wo die Leute herkamen, die den offenen, schamlosen Terror in Berlins Straßen tragen wollten, der konnte sich in den Nachmittags- und Abendstunden überzeugen: An den Sektorengrenzen strichen sie herum und suchten eine Lücke. Heruntergekommene Jugendliche, Strolche, "Bubis" mit chromblitzenden Rädern, Mädchen, denen man nicht im Dunklen begegnen möchte - was in Westberlin an Abschaum aufzubieten war, hatte versucht, die Arbeiter des demokratischen Sektors vor den Kriegskarren ihrer Hintermänner zu spannen. Agentenminister Kaiser war in Westberlin eingetroffen und hatte seine zuverlässigen Truppen den Arbeitern auf den Hals gehetzt."

Der Leipziger Literaturwissenschaftler Prof. Hans Mayer bringt zu Papier, dass es "am 17. Juni in Wahrheit um Faschismus oder Antifaschismus" ging. Es sei "sinnlos, sich in dieser Grundfrage irgend etwas vormachen zu wollen. Außerdem haben die Älteren unter uns noch gewisse Bilder in der Erinnerung, gewisse Klänge im Ohr. Klirrende Fensterscheiben, Verbrennung von Büchern und Papieren, Brandstiftungen, Plünderungen, Jagd auf Menschen, Lynchjustiz. Wer dächte nicht an die Tage nach dem Reichbrand von 1933, an die Kristallnacht von 1938." Wenn "das da" gesiegt hätte, so Mayer, "wäre Deutschland zu Korea geworden. Dann hätten wir Bürgerkrieg und Krieg."

Prof. Dr. Hans Mayer, Der 17. Juni - und die Rosenbergs

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Im Bundestag findet ein Trauerakt für die Opfer des 17. Juni 1953 statt. Bundespräsident Theodor Heuss erklärt im Gedenken an die Opfer: "Ihr Blut hat den Mörtel mit gefestigt für das neue Haus einer deutschen staatlichen Einheit und Freiheit, das, im Vollzug der Verpflichtung durch das Grundgesetz, zu errichten der Sinn unseres gemeinsamen Auftrages ist."

Theoder Heuss spricht auf der Trauerfeier im Bundestag, 21.6.1953

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Rede von Theodor Heuss in der Gedenkstunde des Bundestages, 21.6.1953 (RIAS Berlin)

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